Je mehr die Menschen sich in selbst gesponnenen Netzen verheddern, umso wichtiger werden Fähigkeiten des Netz-spinnens, in kommunikativen Netzen sind das lyrische Kompetenzen, - die spinnen, die Dichter.
Fragen wir doch mal harmlos, woher weiß eine Spinne, welche Fäden im Netz fangen und an welchen sich langlaufen lässt? Nun, sie kann selber spinnen und kennt die Fäden: “Die bekannteste Netzform ist das Gewebe der Radnetzspinnen, das prinzipiell aus verschiedenen Funktionsbereichen besteht: Fangnetz, Wohnraum/Versteck (Retrait), Hilfsfäden (Brücken-, Spann-, Stolper-, Signal- und Kommunikationsfäden, etc.) sowie auch Eikokons, Spermanetze, Stabilimente, Tarnung u. v. a. m.”
Quelle vom 6. 8. 2014: http://de.wikipedia.org/wiki/Spinnennetz
Die Vielfältigkeit unserer inter-vernetzten Welt lässt sich mit entwickelten lyrischen Kompetenzen wesentlich besser handhaben als ohne solche. Wir sprechen einerseits aus Erfahrung, andererseits mal schauen, was uns der Dichter hier sagen will ;-).
Die Zeit der Texte und Textchen,
lyrischer Sätze und Mätzchen
währt schon so lange,
da wird mir nicht bange,
wenn wir auch wilder kommunizieren
und all die Bilder in uns verlieren
die uns die Medien aufs Auge drücken
um uns mit Sexappeal zu beglücken.
Mit schärfsten Kurven und heißesten Höschen,
flatesten Rates und leckersten Sößchen,
mit denen die Welt sich gerne beschäftigt,
wie uns die Werbung täglich bekräftigt;
auch das läuft schon lange -
und noch immer nicht bange
sag ich: „Ein echter poetischer Akt
gelingt uns auch bildfrei und nackt, -
wenn wir nur lieben.“
Stenkamp #
Da haben wir uns auf etwas einzulassen. Können wir lieben-wollen? würden wir für unser Nicht-lieben-wollen, -können, wollen-können, die gleiche Antwort geben?
Poetische Akte können sich gleichwohl behutsam äußern.
Verchränkt mit: “Der moderne Mensch” aus dem Lyrik-Lab
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