Vorstellungen sind eigenartige kommunikative Formen. Häufig genug unzutreffend, sich dennoch oft irgendwie auswirkend und so transformierend kommunikativ einfließend:
Du bist die Eine von den Vielen,
Ich will so gerne mit dir spielen.
Du bist sogar die einzige, für heute,
Was interessier‘n mich andre Leute?
Gerad‘ wie du bist, so wunderbar,
verfang‘ ich mich in deinem Haar,
doch nur um dich zu küssen;
das müsstest du noch wissen.
Sonst wird mir bange um mich selbst,
Dass du mich für wen andres hältst
Und viel zu früh den Bus nimmst heim
Um wieder eins mit dir zu sein;
Was anders ist als wenn zu Zweien,
Wir uns wann aneinander freuen.
Vielleicht schon gleich, umschlungen nett
Im weichen wildgewühlten Bett ...
Und dann sagst du,
Du suchst die Schuh;
So denke ich, „Was will sie denn?“
Befürchte schon, „Was wäre wenn ...?“
Was leicht mir einen Schrecken bringt,
Mich sorgend macht, was dich wohl zwingt,
Willst du schon etwa wieder gehen?
Wir hab'n uns viel zu kurz gesehen ...
Den Sinn des in die Schuhe zwängen’,
Bemerk‘ ich erst als sie um Längen
Nicht nur deine Fersen heben
Dass Mund an Mund wir aneinanderkleben.
Und du auf deinen hohen Hacken,
Fasst freilich meine Hinterbacken,
Dass sich mein Schoß an deinen drückt
Mich wehrlos weiter in dein Haar verstrickt.
Und so …
Norbert Stenkamp
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